Nachdem Cara am Samstag vorgemacht hatte, wie es gehen kann, machten sich am Sonntag die U15 und die Erwachsenen auf den Weg nach Passau, um sich mit Gleichgesinnten zu messen.
Am Vormittag begann das Turnier mit der U15, in der vom FCH mit Sabrina Weidner und Melanie Hartl zwei Mädchen an den Start gingen. Den Anfang machte Melanie, die zum ersten Mal in dieser Altersklasse kämpfte. Gegen ihre erste Gegnerin, die spätere Zweitplazierte, geriet sie im Bodenkampf in einen Hebel, der sie zur Aufgabe zwang. Nach dieser neuen Erfahrung, in der Altersklasse U15 sind die Hebel erstmals im Wettkampf erlaubt, ging es nun in den Kampf um Platz drei. Ihre Gegnerin Kathrin Schöley vom TV Eggenfelden stand nun zwischen ihr und der Bronzemedaille. Nach kurzer Kampfzeit schaffte sie es ihre Gegnerin mit ihrer Spezialtechnik O-goshi zu werfen und eine mittlere Wertung zu erzielen. Dass auch sie das Hebeln bereits sehr gut beherrscht bewies sie beim anschließenden Übergang in den Boden, indem sie Schöley dann mit Juji-gatame abhebelte. Dadurch erreichte sie die Bronzemedaille, was ein sehr guter Einstand in die neue Altersklasse bedeutet. Die erfahrenere Sabrina Weidner kämpfte in einem Pool von 5 Judokas im System Jede-gegen-Jede um die Medaillen. Ihr erster Kampf gegen Natascha Lauber vom TSV Neutraubling war gleich ein echter Gradmesser. In einem ausgeglichenen Kampf agierte Sabrina klüger und konnte ihrer Gegnerin zwei Strafen aufdrücken, was nach voller Kampfzeit den Sieg bedeutete. Gegen Esther Haunus vom SV Wackerberg-Arzbach dominierte sie den Kampf klar, was sie aber nicht in eine Wertung verwandeln konnte. Sabrinas unbedingter Siegeswille zeigte sich auch Sekunden vor Kampfende, als sie noch ein letztes Mal versuchte ihre Gegnerin zu werfen. Leider konnte diese den Wurfansatz kontern und damit einen Yuko erzielen. Der in letzter Sekunde abgegebene Kampf konnte Sabrina aber nicht aufhalten. Mit den beiden letzten Gegnerinnen, Katrin Bitzer von Nippon Passau und Sophia Lüll vom TSV Feldkirchen, machte Sabrina kurzen Prozess und gewann beide Kämpfe vorzeitig mit Ippon. Diese hervorragende Bilanz von 3 Siegen bescherte ihr den Titel beim diesjährigen Osterturnier.
Nachmittags waren dann die Erwachsenen dran, für die das Osterturnier eine der wenigen Möglichkeiten im Jahr ist, sich außerhalb von Meisterschaften zu beweisen, was das Osterturnier zu einem stark besetzten Turnier macht. Mit Lukas Folger, Jörg Gehrer und Thomas Folger nahmen hier die einzigen männlichen Teilnehmer des FCH teil. Lukas und Jörg starteten hier in der Gewichtsklasse bis 66kg im selben Teilnehmerfeld. Jörg machte den Anfang gegen Adrian Dersch vom Nippon Passau. Er verlangte Dersch sein ganzes Können ab, musste sich aber nach abgelaufener Kampfzeit mit einer kleinen Wertung geschlagen geben. Lukas startete ebenfalls mit einer Niederlage ins Turnier. Nach kurzer Kampfzeit verlor er vorzeitig durch Sumi-gaeshi gegen den späteren Turniersieger Nicolas Samberger vom Post SV München. Beide wollten die zweite Chance in der Trostrunde nutzen, um noch einen dritten Platz zu erkämpfen. Für Gehrer ging dieser Plan leider nicht auf. Er verlor durch einen Yoko-guruma von Thomas Oberbuchner, der für den SV Hirten startet. Lukas Folger erging es besser, er dominierte Daniel Wetsch vom Polizei SV Augsburg. Dieser wurde durch eine nicht erlaubte Aktion disqualifiziert. Somit ging es im darauffolgenden Kampf für Lukas um den dritten Platz. Gegen den Österreicher Florian Gahbauer konnte er den Griff ebenfalls dominieren, seinen ersten halbherzigen Ansatz nutzte sein Gegner allerdings selbst für einen Tai-otoshi, was die Niederlage und den undankbaren fünften Platz bedeutet. Sein Bruder Thomas Folger ging zwei Gewichtsklassen höher bis 81 kg an den Start. Nachdem der erste Kampf gegen die Waage gewonnen war, konnte die Gewichtsklasse mit den meisten Teilnehmern beginnen. Nach einem Freilos machte Thomas in der nächsten Runde kurzen Prozess mit seinem Gegner vom TSV Wachendorf, Paul Schoßnagel. Nachdem ersten Wurf, mit dem Thomas einen mittlere erzielte, konnte er seinen Gegner im Boden mit Sankaku drehen und festhalten, was ihm den vorzeitigen Sieg bescherte. Im Halbfinale waren dann die Rollen klar verteilt. Gegen den Turnierfavoriten Konstantin Ustinov vom Jahn Nürnberg 2012, der für Erlangen in der Bundesliga an den Start geht, konnte Thomas befreit aufkämpfen. Beim ersten Ansatz einer Selbstfalltechnik konnte sich Thomas noch auf eine mittlere Wertung abdrehen, aus dem anschließenden Haltegriff gab es allerdings kein Entkommen mehr. Im Kampf um Platz drei gegen Markus Weininger vom TSV Wachendorf galt es im letzten Kampf des Tages noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren. Die erste Minute konnte Thomas im Griff dominieren und der Gegner erhielt eine Bestrafung für Passivität. Diese war allerdings der Weckruf, Weininger drehte auf und erzielte zwei Wertungen. Mit diesem hohen Rückstand hieß die Devise nun alles oder nichts, um den Kampf nun zu drehen. Das Risiko wurde nicht belohnt. Somit muss sich Thomas wie sein Bruder mit einem fünften Platz zufrieden geben.
Zieht man aus diesem Wochenende ein Resümee, so stellt man fest, dass die Frauenpower nach wie vor dominiert, sich aber die männlichen Kämpfer ebenfalls sehr gute Platzierungen erkämpfen können.